Merlyn Solakhan und Manfred Blank: Filme und Texte
April heißt leben
Kurzinhalt
Bei den Armeniern sind Lachen und Weinen sehr eng beieinander. 90 Jahre nach dem ersten Völkermord des 20.Jahrhunderts erzählen Kinder und Kindeskinder von Überlebenden, Armenier in Berlin, über sich, ihre Familiengeschichten und über ihre Anstrengungen zur Wahrung der eigenen Identität. Die Armenier sind eines der ältesten christlichen Völker der Erde, mit einer sehr reichen Kultur und Musiktradition. Heute sind sie verstreut über die ganze Welt, leben in 110 Ländern dieser Erde. Die Armenier können nicht vergessen – das sind sie ihren Eltern und Großeltern schuldig – und sie wollen es auch nicht, selbst nicht in der 3. oder 4. Generation. Sie haben die Hoffnung nicht verloren, dass die Welt diese Erinnerung als einen kostbaren Teil ihres eigenen kollektiven Gedächtnisses wird schätzen lernen. Jedes Jahr im April versammeln sie sich und gedenken ihrer Opfer, deren Gräber allein eben jenes Erinnern ist. April ist der Monat, an dem die Verfolgungen ihren Anfang nahmen und der Genozid begann; paradoxerweise heißt April auf armenisch auch „leben“. Der Film verfolgt über ein Jahr den Chor und die Musikgruppe Shant in der Armenischen Gemeinde zu Berlin und porträtiert einige ihrer Mitglieder.
68 Min., Farbe
Regie: Merlyn Solakhan
Produktion: blankfilm Berlin, 2006