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Erich Rohmer im April 2004 in der Pariser Cinémathèque
Der Philologe, Filmkritiker, Film- und Theaterregisseur, Dozent und Essayist Eric Rohmer - mit bürgerlichem Namen Maurice Schérer - hatte, als Mitarbeiter und kurzzeitiger Chefradakteur der Cahiers du Cinéma, zum Kreis der "Gründer" der Nouvelle Vague gehört, obwohl er zehn Jahre älter war als die anderen um das Jahr 1930 Geborenen und im Gegensatz zu ihnen ein mehr systematischer und asketischer Charakter und überhaupt kein Linker war. Bezeichnend für seine Filmarbeit, dass er fast von Anfang an Zyklen in Angriff nahm, deren erster, die an Balzac angelehnten "Moralischen Erzählungen", ihn bald so bekannt machte, dass er zum Inbegriff des europäischen "Art House Directors" wurde. Er entwickelte mit seiner Mitarbeiterin Margaret Ménégoz bei seiner Firma Les Films du Losange ein Modell europäischer Fernseh-Coproduktionen, das ihm bald erlaubte, unabhängig vom Einspielergebnis in den Kinos fast nach Belieben einen Film nach dem anderen zu drehen - wenn auch meist mit recht bescheidenem Budget. Für die Paris-Hefte der Filmkritik haben Susanne Röckel und ich ein langes Interview geführt, das ich - mit anderen Interviews - zu einem idealtypischen Rohmer-Interview zusammenmixte und für den Beitrag zum Magazin Kino 83 des WDR von dem Schauspieler Wolf-Dietrich Sprenger im Studio rezitieren ließ. Der Beitrag stellt die ersten drei Filme aus Rohmers damals neuem Zyklus "Komödien und Sprichwörter" in insgesamt sechs Kapiteln vor, deren Überschriften zusammen ein chansonhaftes Gedicht in freien Rhythmen ergeben.
Gesellschaftsspiele
Unter der Glasglocke
Nur etwas Eingebildetes.
Vielleicht ein Nichts
Unter wechselndem Himmel
Immer wieder neu
sich produzierende Geschichten
Über die kleinen Wirbel
im Leben
Den Text der Kapitel, in denen Rohmer und die Filme vorgestellt werden, finden Sie hier. 
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